Zwischendurch habe ich mal etwas zum Thema Audio Software auf meinem persönlichen Blog geschrieben, aber die letzten Monate habe ich fast nichts mehr veröffentlicht. Das Jahr 2023 war ein gruseliges Jahr. Dafür gab es mehrere Gründe, auf die ich hier jetzt gar nicht eingehen will.
Aber das Jahr ist überstanden und ich will wieder bloggen. Zum Glück habe ich diese Seiten damals nicht gelöscht. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, welche Themen hier in den nächsten Wochen und Monaten auftauchen werden, aber ich recorde zur Zeit gerade mal wieder in Reaper, spiele mit Renoise Redux rum, versuche mich in der JSFX Programmierung und mithilfe des Plugins Plug Data, habe ich auch mal wieder in Pure Data reingeschnuppert … mal sehen. Ich denke zu diesen Themen wird es hier erstmal Einiges zu lernen und berichten geben…
Was soll ich sagen? Denen fällt immer wieder etwas Interessantes ein…
Hier gibt es wieder leckere Sounds zum Experimentieren. Ich mag die Klänge aus dem Engine Room und die einfachen Alarm Sound des Nebelhorns! Wie immer, kann man die Library kostenlos herunterladen und installieren…
Ich besitze das Casio VL-1 seit ungefähr fünf Jahren. Ich habe es damals ohne einen wirklichen Grund auf ebay gekauft. Man kennt ja diese Impulskäufe … außerdem war es zufällig richtig günstig. Mittlerweile (damals eigentlich auch schon) muss man echt Glück haben, wenn man solch ein legendäres Keyboard günstig bekommen will … auch wenn es grottig klingt.
1982 war es. Zweites Deutsches Fernsehen. Dieter Thomas Heck. Mit der Endziffer 1: Trio! Drei komische Gestalten betraten die Bühne und der Sänger (Stefan Remmler) hat irgendwas in seiner linken Jackentasche. Ab 1:20 min holt er das Teil raus und spielt darauf die kleine Melodie des Songs. Auch die Drums stammen teilweise von einem eingebauten Rhythmus des Keyboards.
Das Casio VL-1. Damals habe ich es zum ersten mal gesehen und eigentlich wenig Beachtung geschenkt. Hergestellt wurde es in der Zeit von 1981 bis 1984 und kostete damals ungefähr 150,- D-Mark. Das Keyboard klang nicht wirklich toll und konnte auch nicht gerade viel – das wusste Casio damals schon – und daher erweiterten sie die Funktion mit einem Taschenrechner – welch‘ tollkühne Idee!
Aber gerade dieser „billige“ Klang machte das Teil zum Kultkeyboard und namhafte Künstler setzten es immer wieder auf Aufnahmen ein: Stevie Wonder, Human League, Robbie Williams und eben Trio.
Ich habe das Instrument vor ein paar Tagen wieder aus dem Schrank gekramt ein paar Samples von jedem Instrument aufgenommen und daraus eine kleine aber feine Library für den kostenlosen Decent Sampler gebaut. Die legendären Drumsounds habe ich allerdings etwas mit dem einfachen Polysynth in Bitwig gelayered und die Drumsounds so etwas „nützlicher“ gemacht 😉 Lange Rede, kurzer Sinn: Hier ist der Download für die Library:
Texturen sind immer gut. Gerade wenn man In-The-Box komplett digital produziert. Alles das, was Texturize von SoundGhost kann, könnte man auch per Hand und einigen guten Samples erledigen, aber mit dem Plugin geht das viel flotter von der Hand und macht auch mehr Spaß.
Ich muss zugeben, ich habe vorher noch nie etwas von SoundGhost gehört. Texturize ist aber auch das erste Plugin aus deren Feder, aber es gibt einige Sample Packs auf deren Website zum Download.
Ich habe mir gestern mal die Demo-Version des Plugins (Mac & Win) heruntergeladen und damit ein wenig herumgespielt. Das Prinzip ist ganz einfach: Innerhalb der Software sind ungefähr 200 verschiedene Samples gespeichert, die man oben im Menü anwählen kann und dann wird mithilfe eines eingebauten Signal-Followers anhand des gespielten Audiomaterials dieses Sample darüber gelegt. In der Demo-Version sind leider nur zehn Samples zur Verfügung.
Man kann das Attack und das Release (Rise & Fall) des Samples einstellen, dessen Volume und es gibt einen Filter und Pitch-Control. Alles recht einfach und intuitiv. Außerdem kann man noch auswählen, welchen Bereich des eingestellten Samples man verwenden möchte.
Das Beste allerdings kann man in der Demo-Version nicht antesten. Wie bereits erwähnt, gibt es in der Vollversion 200 Samples UND man kann seine eigenen Samples importieren! Das finde ich super. Ich kann mir vorstellen, das man mit der privaten Field Recording Sammlung und dem Plugin ’ne Menge Spaß haben kann.
Ok, das Teil ist jetzt nicht wirklich bahnbrechend, so etwas kann man mit ein paar Tools in fast jeder DAW irgendwie nachbauen, aber Texturize macht das Layern von Noise und Ambience Sounds wirklich einfach. Das Plugin kostet derzeit 29 Pfund und wird irgendwann 39 Pfund kosten. Nicht sonderlich billig, aber ich mag die Idee und werde den derzeitigen Preisnachlass wohl nutzen 😉
Spitfire Audio erwähne ja schon recht oft hier im Blog. Nicht ohne Grund: Die LABS Serie versorgt uns unermüdlich mit kostenlosen Instrumenten. Vor einem Jahr wurde die BBC Symphony Orchestra Bibliothek veröffentlicht und gleichzeitig gab es die abgespeckte Discover Version. Damals konnte man diese auch schon kostenlos bekommen, allerdings musste man an einer Umfrage teilnehmen und dann noch ein paar Tage warten.
Ok, das ist jetzt nicht ganz neu. Cockos‘ JSFX, Tracktion’s SOUL und auch Blue Cat’s Plug’n’Script können das ebenfalls. Naja, jedenfalls hat Soundspear – von denen ich vorher zumindest das Supertube Plugin kannte – jetzt Formula veröffentlicht. Ein Audio-Plugin, dass eigentlich eine kleine Entwicklungsumgebung für DSP Code ist.
Und das Beste? Das Ganze ist kostenlos und Open Source. Formula ist eine komplette IDE zum Schreiben und Testen von DSP-Code in Form eines VST3– oder AU-Plugins oder auch als Standalone App. Die Effekte, die man innerhalb von Formula schreiben kann werden in der Programmiersprache C verfasst. Leider ist die Software nur für Mac und Win verfügbar … aber immerhin.
Will man allerdings die Formula-eigene Cloud nutzen und den Code der anderen User ausprobieren bzw. seinen eigenen Code in der Cloud zur Verfügung stellen, dann muss man dafür bezahlen – derzeit 14,90€ pro Monat.
Ok, LABS wird immer größer und das ist auch gut so, denn neben teilweise recht gewöhnlichen Instrumenten finden wir in dieser Sammlung überwiegend interessante Sachen. Aber brauchen wir jetzt wirklich noch ein Piano?
Scheiße ja! Dieses Upright Piano ist gleich nach zwei Minuten Spielen zu meinem Lieblingspiano geworden. Zuvor war das immer der warme Sound des NI Gentleman gewesen. Aber das Tape Piano hat mich sofort gepackt. Auch wenn die Samples sicherlich nicht so zahlreich vorhanden sind, wie bei einem Native Instruments Produkt, mochte ich den Klang auf Anhieb.
Das Plugin besitzt fünf verschiedene Presets, wobei mir das erste recht konventionelle Preset „Cabstan Upright“ immer noch am besten gefällt. Einstellen kann man bei allen Presets die Stability – quasi wie abgenutzt das Tonband ist, auf dem das Piano aufgenommen wurde, Reverb und Noise.
Das „Felt Cassette“ Preset ist mir zu muffig und die drei anderen sind eher experimenteller Natur (kaputtes Tape, glitchy, etc…). Also, das Tape Piano ist ein Klavier, dass man durchaus noch zusätzlich besitzen sollte, auch wenn man schon gar nicht mehr weiß, welches Plugin man benutzen soll. Aber hey, das hier ist LABS … kostet nix. Danke, Spitfire Audio!
Caelum Audio hat wieder ein neues Plugin veröffentlicht und das gibt es bis zum 15.07.2022 kostenlos zum Download auf deren Website. Dustbin ist eine Art Convolver, der Impulse Responses aus einer Mülltonne enthält und somit die Tracks, die man durch das Plugin schickt, direkt in den Müll wirft.
Naja, ganz so drastisch würde ich es jetzt nicht umschreiben und auch wenn das Plugin zum International Joke Day 2022 am 1. Juli erschienen ist, finde ich es trotzdem wirklich gut einsetzbar.
Das Effektplugin gibt es für MacOS, Win und iOS und nach dem üblichen Registrier-Prozedere kann man es völlig kostenlos herunterladen – zumindest bis zum 15. Juli. Was es danach kosten soll, weiß ich nicht. Auf der Website ist der Preis von 0,99 Pfund angegeben … naja, es war halt der internationale Witztag.
Heute habe ich zufällig über Dense Discovery von Earth.fm erfahren. Auf Earth.fm kann man Klänge aus der Natur hören. Auch wenn es nicht das Ziel der Website ist, Field Recordings für Soundtüftler bereit zu stellen, ist das trotzdem ein netter Nebeneffekt.
Die Website unterstützt einige Initiativen, die sich dem Erhalt der Natur verschrieben haben und bietet gleichzeitig Sounds aus der Natur, die – wie wissenschaftlich erwiesen – gut für unsere Psyche sind. Also während man im stetig wachsenden Archiv von Earth.fm stöbert, tut man gleichzeitig etwas für seine innere Ruhe.
Außerdem gibt es auch einen Blog mit wirklich interessanten Artikeln und einen Podcast, der zwar noch relativ neu ist, aber der Soundscapes einer bestimmten Gegend in voller Länge bietet.
Die eigentlichen Klänge aus der Naur kann man sehr schön über eine kleine Karte auf der Website anklicken. Somit kann man auch gleich sehen, wo das Audiomaterial aufgenommen wurde. Die Qualität der Aufnahmen ist übrigens super und ich kann mich daran gar nicht satt hören.
Allerdings sind die Sounds urheberrechtlich geschützt! Wenn man sie für eigene Projekte nutzen will, muss man dies per Kontaktformular erfragen.
Das kommende 4.3er Update von Bitwig Studio (derzeit noch im Beta-Stadion) bringt auch ein neues Delay Device. Liebevoll Delay+ genannt, wie alle neuen Boutique Effekte in Bitwig.
Und wie alle neuen Effekte der Plus-Serie bringt auch dieses Delay wieder Features, die man in anderen Plugins dieser Art vielleicht nicht unbedingt antrifft.
Den Großteil des GUI nimmt die Zeiteinstellung ein. Hier finden wir oben die Möglichkeiten entweder die Zeit in Millisekunden, oder synchron zur DAW in 1/16 Noten, in 1/8 oder in 1/4 Noten einzustellen. Darunter kann man dann noch ein Vielfaches dieser Brüche auswählen. Also z.B. 2/16, 7/16 oder 3/4 … etc…
Darunter gibt es dann nochmal etwas Besonderes: Mit dem Schieberegler kann man die eingestellte Zeit nochmal manuell verschieben, sodass man nicht immer ein perfektes Timing hat. Es gibt auch Voreinstellungen für Triolen oder punktierte Werte. Und nochmal darunter gibt es noch einen Stereo Delay bis zu 20ms. So hat man sofort einen angenehmen Stereo-Klang. 👍🏻