Sampling, Recording, Programmierung & Software

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Was sind aktuell die besten Tools für die Musikproduktion am Rechner, wenn man kein Geld ausgeben will?

Wir leben ja in ganz wunderbaren Zeiten, zumindest was die Produktion von Musik angeht. Ich will jetzt gar nicht wieder davon anfangen, wie schwer wir es früher hatten, unsere Instrumente einigermaßen brauchbar auf Tape festzuhalten. Die Digitalisierung hat auch ein paar gute Seiten und das Produzieren von Musik gehört sicherlich dazu.

Mittlerweile ist es sogar möglich gut klingende Songs zu produzieren, ohne großartig Geld für Software auszugeben. Was benötigt man denn wirklich? Das hängt natürlich auch immer vom Genre ab und von den eigenen Vorlieben, aber im Grunde braucht man eine DAW (Digital Audio Workstation), in der man seine einzelnen Spuren aufnimmt und später abmischt. Man benötigt ein paar grundlegende Effektplugins und eventuell diverse Instrumente, wenn man vieles direkt in der DAW machen will.

Decent Sampler – Eine erneute Einführung

Es ist schon wieder anderthalb Jahre her, dass ich mit einer Einführung zum kostenlosen Plugin Decent Sampler daherkam. Seitdem hat sich viel getan. Deshalb will ich nochmal von vorne beginnen. Den Sampler gibt es jetzt seit 2020, d.h. er ist schon seit fast vier Jahren in Umlauf und wird seitdem immer mal wieder erweitert. David Hilowitz hat mit seiner Software einen Nerv getroffen. Die Urgesteine wie NI Kontakt oder UVI Falcon sind natürlich wesentlich mächtiger, aber auch viel zu teuer für den ambitionierten Hobby-Enthusiasten.

Bei den günstigeren Vertretern, wie Renoise Redux oder TX16Wx, bzw. den nativen Samplern bekannter DAWs (Ableton Live, Bitwig Studio, Studio One, etc…) hat man nicht die Möglichkeit das GUI nach seinen Wünschen zu gestalten und man ist bei Letzteren an nur eine DAW gebunden.

Casio-VL: Ein legendäres Taschenrechner-Keyboard und eine Sample-Library…

Ich besitze das Casio VL-1 seit ungefähr fünf Jahren. Ich habe es damals ohne einen wirklichen Grund auf ebay gekauft. Man kennt ja diese Impulskäufe … außerdem war es zufällig richtig günstig. Mittlerweile (damals eigentlich auch schon) muss man echt Glück haben, wenn man solch ein legendäres Keyboard günstig bekommen will … auch wenn es grottig klingt.

1982 war es. Zweites Deutsches Fernsehen. Dieter Thomas Heck. Mit der Endziffer 1: Trio! Drei komische Gestalten betraten die Bühne und der Sänger (Stefan Remmler) hat irgendwas in seiner linken Jackentasche. Ab 1:20 min holt er das Teil raus und spielt darauf die kleine Melodie des Songs. Auch die Drums stammen teilweise von einem eingebauten Rhythmus des Keyboards.

Das Casio VL-1. Damals habe ich es zum ersten mal gesehen und eigentlich wenig Beachtung geschenkt. Hergestellt wurde es in der Zeit von 1981 bis 1984 und kostete damals ungefähr 150,- D-Mark. Das Keyboard klang nicht wirklich toll und konnte auch nicht gerade viel – das wusste Casio damals schon – und daher erweiterten sie die Funktion mit einem Taschenrechner – welch‘ tollkühne Idee!

Aber gerade dieser „billige“ Klang machte das Teil zum Kultkeyboard und namhafte Künstler setzten es immer wieder auf Aufnahmen ein: Stevie Wonder, Human League, Robbie Williams und eben Trio.

Ich habe das Instrument vor ein paar Tagen wieder aus dem Schrank gekramt ein paar Samples von jedem Instrument aufgenommen und daraus eine kleine aber feine Library für den kostenlosen Decent Sampler gebaut. Die legendären Drumsounds habe ich allerdings etwas mit dem einfachen Polysynth in Bitwig gelayered und die Drumsounds so etwas „nützlicher“ gemacht 😉 Lange Rede, kurzer Sinn: Hier ist der Download für die Library:

-> DOWNLOAD: Casio VL-Tone (für Decent Sampler) <-

Spitfire BBC Symphony Orchestra Discover … jetzt komplett umsonst verfügbar

Spitfire Audio erwähne ja schon recht oft hier im Blog. Nicht ohne Grund: Die LABS Serie versorgt uns unermüdlich mit kostenlosen Instrumenten. Vor einem Jahr wurde die BBC Symphony Orchestra Bibliothek veröffentlicht und gleichzeitig gab es die abgespeckte Discover Version. Damals konnte man diese auch schon kostenlos bekommen, allerdings musste man an einer Umfrage teilnehmen und dann noch ein paar Tage warten.

Jetzt gibt es das Plugin komplett umsonst … ohne wenn und aber.

Soundspear’s Formula ermöglicht das Programmieren von Audio-Plugins direkt in der DAW

Ok, das ist jetzt nicht ganz neu. Cockos‘ JSFX, Tracktion’s SOUL und auch Blue Cat’s Plug’n’Script können das ebenfalls. Naja, jedenfalls hat Soundspear – von denen ich vorher zumindest das Supertube Plugin kannte – jetzt Formula veröffentlicht. Ein Audio-Plugin, dass eigentlich eine kleine Entwicklungsumgebung für DSP Code ist.

Und das Beste? Das Ganze ist kostenlos und Open Source. Formula ist eine komplette IDE zum Schreiben und Testen von DSP-Code in Form eines VST3– oder AU-Plugins oder auch als Standalone App. Die Effekte, die man innerhalb von Formula schreiben kann werden in der Programmiersprache C verfasst. Leider ist die Software nur für Mac und Win verfügbar … aber immerhin.

Will man allerdings die Formula-eigene Cloud nutzen und den Code der anderen User ausprobieren bzw. seinen eigenen Code in der Cloud zur Verfügung stellen, dann muss man dafür bezahlen – derzeit 14,90€ pro Monat.

Spitfire Audio LABS: Das neue Tape Piano…

Ok, LABS wird immer größer und das ist auch gut so, denn neben teilweise recht gewöhnlichen Instrumenten finden wir in dieser Sammlung überwiegend interessante Sachen. Aber brauchen wir jetzt wirklich noch ein Piano?

Scheiße ja! Dieses Upright Piano ist gleich nach zwei Minuten Spielen zu meinem Lieblingspiano geworden. Zuvor war das immer der warme Sound des NI Gentleman gewesen. Aber das Tape Piano hat mich sofort gepackt. Auch wenn die Samples sicherlich nicht so zahlreich vorhanden sind, wie bei einem Native Instruments Produkt, mochte ich den Klang auf Anhieb.

Das Plugin besitzt fünf verschiedene Presets, wobei mir das erste recht konventionelle Preset „Cabstan Upright“ immer noch am besten gefällt. Einstellen kann man bei allen Presets die Stability – quasi wie abgenutzt das Tonband ist, auf dem das Piano aufgenommen wurde, Reverb und Noise.

Das „Felt Cassette“ Preset ist mir zu muffig und die drei anderen sind eher experimenteller Natur (kaputtes Tape, glitchy, etc…). Also, das Tape Piano ist ein Klavier, dass man durchaus noch zusätzlich besitzen sollte, auch wenn man schon gar nicht mehr weiß, welches Plugin man benutzen soll. Aber hey, das hier ist LABS … kostet nix. Danke, Spitfire Audio!

Caelum Audio Dustbin – Wenn Deine neue Aufnahme wie Müll klingt, könnte das an diesem Plugin liegen…

Caelum Audio hat wieder ein neues Plugin veröffentlicht und das gibt es bis zum 15.07.2022 kostenlos zum Download auf deren Website. Dustbin ist eine Art Convolver, der Impulse Responses aus einer Mülltonne enthält und somit die Tracks, die man durch das Plugin schickt, direkt in den Müll wirft.

Naja, ganz so drastisch würde ich es jetzt nicht umschreiben und auch wenn das Plugin zum International Joke Day 2022 am 1. Juli erschienen ist, finde ich es trotzdem wirklich gut einsetzbar.

Das Effektplugin gibt es für MacOS, Win und iOS und nach dem üblichen Registrier-Prozedere kann man es völlig kostenlos herunterladen – zumindest bis zum 15. Juli. Was es danach kosten soll, weiß ich nicht. Auf der Website ist der Preis von 0,99 Pfund angegeben … naja, es war halt der internationale Witztag.

Angetestet: Mel-Lofi – Ein kostenloses Mellotron von Audiolatry…

2015 hat Taijiguy seine Mellotron Samples online gestellt. Jeder darf diese Samples benutzen und weitergeben, allerdings darf man kein Geld damit verdienen. Die kleine Softwareschmiede Audiolatry hat diese Samples genommen und in ein eigenes Plugin gebaut. Herausgekommen ist Mel-Lofi.

Ein Plugin mit einem einfachen GUI und diversen Einstellmöglichkeiten (ADSR, Reverb, Tuning und diverse FX-Layer – die für meine Ohren etwas seltsam klingen). Egal, ein kostenloses Mellotron-Plugin, dass auf jeden Fall gut einsetzbar ist…

Decent Sampler Tutorials – 00: Eine kleine Einführung

Vor ungefähr zwei Jahren hat David Hilowitz seinen Decent Sampler der Öffentlichkeit präsentiert. Hierbei handelt es sich um Freeware und jeder kann den Sampler kostenlos benutzen und ihn auch hervorragend einsetzen, um eigene Sample Libraries zu bauen. In dieser kleinen Tutorialserie soll es genau darum gehen…

Mittlerweile gibt es haufenweise Software-Sampler auf dem Markt. Jede DAW hat ihren eigenen Sampler und Platzhirsche, wie NI Kontakt oder UVI Falcon haben sich als Standards durchgesetzt. Diese Standards kosten Geld. Auch wenn sie vielleicht jeden Cent wert sind, möchte nicht jeder so viel für eine Software ausgeben. Hier kommen Freeware-Lösungen ins Spiel. Der Decent Sampler ist solche eine Lösung.

Auch wenn man vielleicht in Kauf nehmen muss, dass das Bauen einer eigenen Sample-Bibliothek vielleicht etwas weniger komfortabel ist, glänzt der Sampler trotzdem mit seiner einfachen Bedienung.

Spitfire Audio LABS enthält schon wieder ein Update: Mit Harmonic Flights hat man die Möglichkeit atmosphärische Streicher Texturen zu erzeugen…

Spitfire Audio meint es gut mit uns LABS Usern. Die Bibliothek wird stetig erweitert. Mittlerweile nimmt der LABS-Ordner auf meiner Festplatte schon über 25GB Speicherplatz in Anspruch.

Das neueste Instrument ähnelt dem letzen Cello Moods, weil es ebenfalls sehr organisch klingt und der eigenen Musik definitiv mehr Bewegung und Leben verleihen kann. Harmonic Flights enthält die Harmonien eines Kontrabasses, die mithilfe von allerlei Effekten noch bearbeitet wurden. Herausgekommen ist ein wunderbares Instrument, das sich – laut Angaben von Spitfire – perfekt für Drama, Fantasy oder SciFi eignet.

Übrigens hat die LABS-Sparte von Spitfire Audio seit Kurzem einen eigenen YouTube Kanal, natürlich unter der Leitung von Christian Henson. Wer jetzt noch schnell diesen Kanal abonniert, hat die Chance einen (angeblich) phänomenalen Preis zu gewinnen … lassen wir uns überraschen und hoffen auf weitere tolle LABS-Instrumente.

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