Convolution ist ein DSP Effekt, der meistens zum Erzeugen eines Reverbs verwendet wird. Aber den Hall eines Raumes zu reproduzieren ist nur eine Anwendung des Convolution Effekts. Auch die Sounds einer Gitarrenbox oder anderer Lautsprecher werde mithilfe dieses Effekts erzeugt.

Eine Zeit lang war es unmöglich als Heimanwender einen Convolution Effekt zu benutzen, weil die Rechenleistung viel zu hoch war für die damaligen Homecomputer. Heute ist es kein Problem mehr ein Convolution Plugin in seiner DAW zu benutzen. Meistens verfügen die DAWs sogar über einen nativen Convolution Reverb.

Einfach erklärt, benutzt man für diesen Effekt ein Sample eines physischen Raums oder einer Umgebung. Wie gesagt, muss das nicht tatsächlich ein Raum sein, es kann beispielsweise auch ein Lautsprecher, eine Salatschüssel oder ein Karton sein. Dieses Sample wird dann in dem Effekt mit einem Eingangsignal kombiniert. Somit klingt es dann so, als befände sich das Eingangssignal in der Umgebung.

Dadurch, dass ein Convolution Effekt ein aufgenommenes Sample, eine sogenannte Impulse Response, der gewünschten Umgebung nutzt, kann man hier viel realistischere Nachbildungen erzeugen, als mit Algorithmen. Meistens wird für die Aufnahme einer Impuls Response ein lauter Impuls innerhalb der gewünschten Umgebung abgespielt und die „Antwort“ der Umgebung aufgenommen … daher der Name Impulse Response oder kurz IR.

Der Convolution Effekt ist vielseitig einsetzbar. Ein paar Anwendungsbeispiele sind:

  • Reverb. Wie bereits erwähnt wird der Convolution Effekt meistens als Hallsimulation eingesetzt.
  • Cabinet Simulation. Convolution wird oft benutzt, um den Sound einer Gitarren- oder Bassbox eines Verstärkers nachzubilden.
  • Sound Design. Convolution lädt geradezu zum Experimentieren ein. Wenn man ungewöhnliche Samples als IRs einsetzt, kann man spannende Effekte erzielen.
  • Analoge Emulation. Vielfach werden auch Impulse Responses von analogem Equipment, wie Kompressoren, Filtern oder ähnlichem aufgezeichnet und im Convolution Effekt eingestzt, um dieses Equipment nachzubilden.

Ok, hören wir uns einfach mal ein paar Beispiele an.

Original Eingangsdatei ohne Effekt
IR eines Recording Studio Raumes
IR einer Kirche
IR eines Smartphone Lautsprechers
Audio Sample eines Pianos

Wie man sieht, kann ein Convolution Effekt für viele verschiedene Anwendungszwecke genutzt werden. Wie gesagt, viele DAWs haben von Haus aus einen Convolution Effekt dabei (Bitwig Studio, Ableton Live Suite, Studio One, Renoise, Logic Pro, …). Falls man eine DAW nutzt, die eventuell keinen Convolution Effekt dabei hat, kann man natürlich ein Plugin nutzen.

Ich persönlich nutze den Convolver von Kilohearts, der kostet nur 39,-€, ist denkbar einfach zu bedienen, hat ein paar coole Features (Stretchen der IR, Zuschneiden der IR, Umkehren der IR und Fades anwenden)

Außerdem kommt der Convolver mit einer großartigen Library an IRs aus den verschiedensten Anwendungsgebieten. Darunter sind auch viele experimentelle Impulse Responses.

Aber es gibt auch ein paar kostenlose Plugins. Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit einmal ConvologyXT ausprobiert habe und ganz begeistert war, allerdings hatte ich jetzt Probleme beim Herunterladen … vielleicht gibt es da gerade ein Problem … schade eigentlich. Aber man kann einfach mal Google konsultieren und nach Convolution Reverb Plugins suchen. Wichtig wäre nur, dass man eigene IRs importieren kann.

Ich glaube ich werde demnächst mal einen Beitrag schreiben, wie man seine eigenen IRs aufnehmen kann. Das habe ich selber auch noch nie ausprobiert…