Wir leben ja in ganz wunderbaren Zeiten, zumindest was die Produktion von Musik angeht. Ich will jetzt gar nicht wieder davon anfangen, wie schwer wir es früher hatten, unsere Instrumente einigermaßen brauchbar auf Tape festzuhalten. Die Digitalisierung hat auch ein paar gute Seiten und das Produzieren von Musik gehört sicherlich dazu.
Mittlerweile ist es sogar möglich gut klingende Songs zu produzieren, ohne großartig Geld für Software auszugeben. Was benötigt man denn wirklich? Das hängt natürlich auch immer vom Genre ab und von den eigenen Vorlieben, aber im Grunde braucht man eine DAW (Digital Audio Workstation), in der man seine einzelnen Spuren aufnimmt und später abmischt. Man benötigt ein paar grundlegende Effektplugins und eventuell diverse Instrumente, wenn man vieles direkt in der DAW machen will.
Was soll ich sagen? Denen fällt immer wieder etwas Interessantes ein…
Hier gibt es wieder leckere Sounds zum Experimentieren. Ich mag die Klänge aus dem Engine Room und die einfachen Alarm Sound des Nebelhorns! Wie immer, kann man die Library kostenlos herunterladen und installieren…
Ich besitze das Casio VL-1 seit ungefähr fünf Jahren. Ich habe es damals ohne einen wirklichen Grund auf ebay gekauft. Man kennt ja diese Impulskäufe … außerdem war es zufällig richtig günstig. Mittlerweile (damals eigentlich auch schon) muss man echt Glück haben, wenn man solch ein legendäres Keyboard günstig bekommen will … auch wenn es grottig klingt.
1982 war es. Zweites Deutsches Fernsehen. Dieter Thomas Heck. Mit der Endziffer 1: Trio! Drei komische Gestalten betraten die Bühne und der Sänger (Stefan Remmler) hat irgendwas in seiner linken Jackentasche. Ab 1:20 min holt er das Teil raus und spielt darauf die kleine Melodie des Songs. Auch die Drums stammen teilweise von einem eingebauten Rhythmus des Keyboards.
Das Casio VL-1. Damals habe ich es zum ersten mal gesehen und eigentlich wenig Beachtung geschenkt. Hergestellt wurde es in der Zeit von 1981 bis 1984 und kostete damals ungefähr 150,- D-Mark. Das Keyboard klang nicht wirklich toll und konnte auch nicht gerade viel – das wusste Casio damals schon – und daher erweiterten sie die Funktion mit einem Taschenrechner – welch‘ tollkühne Idee!
Aber gerade dieser „billige“ Klang machte das Teil zum Kultkeyboard und namhafte Künstler setzten es immer wieder auf Aufnahmen ein: Stevie Wonder, Human League, Robbie Williams und eben Trio.
Ich habe das Instrument vor ein paar Tagen wieder aus dem Schrank gekramt ein paar Samples von jedem Instrument aufgenommen und daraus eine kleine aber feine Library für den kostenlosen Decent Sampler gebaut. Die legendären Drumsounds habe ich allerdings etwas mit dem einfachen Polysynth in Bitwig gelayered und die Drumsounds so etwas „nützlicher“ gemacht 😉 Lange Rede, kurzer Sinn: Hier ist der Download für die Library:
Spitfire Audio erwähne ja schon recht oft hier im Blog. Nicht ohne Grund: Die LABS Serie versorgt uns unermüdlich mit kostenlosen Instrumenten. Vor einem Jahr wurde die BBC Symphony Orchestra Bibliothek veröffentlicht und gleichzeitig gab es die abgespeckte Discover Version. Damals konnte man diese auch schon kostenlos bekommen, allerdings musste man an einer Umfrage teilnehmen und dann noch ein paar Tage warten.
Caelum Audio hat wieder ein neues Plugin veröffentlicht und das gibt es bis zum 15.07.2022 kostenlos zum Download auf deren Website. Dustbin ist eine Art Convolver, der Impulse Responses aus einer Mülltonne enthält und somit die Tracks, die man durch das Plugin schickt, direkt in den Müll wirft.
Naja, ganz so drastisch würde ich es jetzt nicht umschreiben und auch wenn das Plugin zum International Joke Day 2022 am 1. Juli erschienen ist, finde ich es trotzdem wirklich gut einsetzbar.
Das Effektplugin gibt es für MacOS, Win und iOS und nach dem üblichen Registrier-Prozedere kann man es völlig kostenlos herunterladen – zumindest bis zum 15. Juli. Was es danach kosten soll, weiß ich nicht. Auf der Website ist der Preis von 0,99 Pfund angegeben … naja, es war halt der internationale Witztag.
Das ist zwar nicht ganz im Sinne von Apple, aber wenn man will kann man die kleine aber feine Impulse Responses Sammlung von GarageBand auch im Convolution Effekt seiner Wahl einsetzen.
Wahrscheinlich ist dieser Trick schon ein alter Hut, aber ich bin erst vor Kurzem darauf gekommen, weil ich mich gerade mit dem Convolution Device von Bitwig Studio beschäftigt habe. Bekanntlich ist GarageBand ja der abgespeckte kleine DAW-Bruder von Logic Pro. Und diese kleine DAW ist völlig kostenlos in jedem MacOS oder auch iOS nutzbar. Wenn man GarageBand das erste mal startet, kann man die zugehörige Library an Loops, Presets und Instrumenten herunterladen (ca. 16GB).
Da in GarageBand auch eine kleine Version des Space Designer Reverbs (Convolution Reverb) aus Logic Pro vorhanden ist, werden für diesen haufenweise Presets und auch Impulse Responses installiert. Diese IRs liegen dann auf einem MacOS im folgenden Ordner:
Spitfire Audio meint es gut mit uns LABS Usern. Die Bibliothek wird stetig erweitert. Mittlerweile nimmt der LABS-Ordner auf meiner Festplatte schon über 25GB Speicherplatz in Anspruch.
Das neueste Instrument ähnelt dem letzen Cello Moods, weil es ebenfalls sehr organisch klingt und der eigenen Musik definitiv mehr Bewegung und Leben verleihen kann. Harmonic Flights enthält die Harmonien eines Kontrabasses, die mithilfe von allerlei Effekten noch bearbeitet wurden. Herausgekommen ist ein wunderbares Instrument, das sich – laut Angaben von Spitfire – perfekt für Drama, Fantasy oder SciFi eignet.
Übrigens hat die LABS-Sparte von Spitfire Audio seit Kurzem einen eigenen YouTube Kanal, natürlich unter der Leitung von Christian Henson. Wer jetzt noch schnell diesen Kanal abonniert, hat die Chance einen (angeblich) phänomenalen Preis zu gewinnen … lassen wir uns überraschen und hoffen auf weitere tolle LABS-Instrumente.
Im Moment werden einem die Tape-Emulationen nur so um die Ohren gehauen. Aber das ist ok, ich mag Software, die alte Technik emuliert. Tape-Plugins kann man gar nicht genug habe. Wenn sie dann auch noch kostenlos sind, sollte man sich auf keine Fall beschweren.
SuperflyDSP hat jetzt gerade Lost Tapes rausgehauen. Wie alle Plugins dieses Hobby-Projekts ist die Software komplett kostenlos und für Mac (Intel), Linux und Win Systeme verfügbar.
Die Bedienung ist denkbar einfach. Mit dem Depth– und dem Rate-Regler stellt man die Intensität und die Rate des Wow-& Flutter-Effekts ein. In der Mitte ist noch ein Schieberegler, um den Noise-Pegel zu erhöhen und darüber kann man noch die Tape-Saturation dazu schalten.
Der letzte Beitrag hier handelte von einem Spitfire Labs Instrument und darum soll der erste Beitrag nach einer viermonatigen Pause ebenfalls von einem Sample-Instrument der Labs-Serie handeln.
Obwohl es in dieser Zeit einige neue kostenlose Instrumente für den Labs-Rompler gab (Glass Piano, Astral Forms und Micah’s Choir), wurde Cello Moods erst vor wenigen Tagen veröffentlicht.
Gesampled wurden verschiedene Performances von der Folk-Celloisitin Alice Allen. Innerhalb des Labs-Instruments kann man aus vier verschiedenen „Moods“ auswählen…
Auch wenn Weihnachten seit gestern eigentlich wieder vorbei ist, wollte ich das neue LABS Instrument Christmas noch eben schnell erwähnen.
Typische Weihnachtssounds (Glockenspiel, Bells, Tambourines und Triangeln … da bleibt kein Wunsch offen), die aber ebenfalls an die Pet Sounds der Beach Boys oder viele Phil Spector Produktionen erinnern. Will heißen: Christmas ist nicht nur für Weihnachtsmusik zu gebrauchen…