Sampling, Recording, Programmierung & Software

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Max/MSP – Ich habe Max wiederentdeckt und mich erneut verknallt.

Ich hab vor zwei Jahren schon mal etwas mit Max For Live herumprobiert und dann wieder links liegen gelassen … wie so oft. Jetzt, wo ich seit ein paar Wochen wieder Hals über Kopf in die Programmierung eingestiegen bin (C++, Csound, Python) und ich nicht genug davon kriegen kann, habe ich mir überlegt mich nochmal mit Max anzufreunden. Ich fand Pure Data schon spannend, aber das läuft bei mir unter Win und MacOS so unstabil, dass es einfach keine Freude macht damit zu arbeiten.

Ich habe ein paar Artikel und Videos über Max gelesen und gesehen … und bin begeistert. Besonders die Möglichkeiten mit gen~ gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Ja, kann sein, dass ich im Moment zu viele Baustellen offen habe, aber die 30tägige Testversion von Cycling74 kommt mir gerade recht. 😀 Außerdem gibt es ein Subscription Modell für unter 10 Euro im Monat.

Quelle: cycling74.com

Was ist Max und was bedeutet MSP?

Max ist eine Programmierumgebung, in der man verschiedene Objekte mit eine Art Patchkabel verbindet. Jedes dieser Objekte hat eine andere Aufgabe, vergleichbar mit Funktionen in herkömmlichen Programmiersprachen. Der Name Max soll an Max Mathews (Entwickler der Audio-Programmiersprache MUSIC) erinnern. Max wurde für die Echtzeitkontrolle von Midi-Daten entwickelt, kann aber auch einfach Zahlen und Zeichen verarbeiten.

Waveform 11 Free – Die neue Tracktion DAW und mein kostenloses Setup für Windows…

Wie angekündigt veröffentlicht Tracktion nun ihre aktuelle DAW als freie Version. Gegenüber der kostenpflichtigen Waveform 11 Version fehlen der freien DAW ein paar Plugins, aber das Fundament ist das gleiche (einen detaillierten Vergleich findet man hier). Tracktion Waveform 11 Free ist eine vollwertige DAW, die keinen Cent kostet, genau wie auch schon Tracktion T7.

Tracktion Waveform 11 Free

Wenn man zuhause bleiben muss, kann man die Zeit auch nutzen und einfach mal eine Programmiersprache erlernen … 6 Gründe um Python zu lernen

Die aktuelle Situation aufgrund von Covid-19 zwingt uns zuhause zu bleiben. Auch wenn viele Menschen noch regelmäßig zur Arbeit gehen, bleibt ein Großteil der Freizeitaktivitäten erstmal aus. Was tun, wenn man das Haus möglichst nicht verlassen sollte? Langweilig wird uns sicherlich nicht, im Zeitalter von Streaming und Smartphones. Aber ist das eine gute Wahl, den Großteil des Tages Simpsons zu schauen? (Eventuell…)

Ich für meinen Teil nutze das Plus an eingeschränkter Freizeit mit dem Erlernen einer neuen Programmiersprache: Python! Zuletzt habe ich mit Csound eine spezielle Sprache für Sound und Synthese in Angriff genommen, aber ich vermisse eine nette Sprache für die „breite“ Programmierung. Eine „breite“ Sprache ist eine, die auf keine besondere Spezialisierung abzielt. Csound, Pure Data und SuperCollider sind Sprachen speziell für Sound- und Audio-Anwendungen; PHP und JavaScript sind für’s Web und LaTeX und HTML sind speziell entwickelt worden um Texte zu verarbeiten oder darzustellen.

Zu den allgemeinen, „breiten“ Sprachen zählen C++, Java, C#, Visual Basic, Perl, Assembler und viele mehr. Warum dann ausgerechnet Python lernen?

Python (Quelle: morioh.com)

Die Alben meiner Indierock Truppe ‚mound‘ werden wir jetzt so nach und nach komplett auf YouTube hochladen…

Meine kleine Indierock-Truppe mound gibt es jetzt seit ungefähr 25 Jahren. Angefangen als Solo-Homerecording-LoFi-Schrammel-Ding und 2001 zum Duo entwickelt ist mound seit 2018 ein Trio …. Um 2005 rum waren wir sogar mal ein Quartet und hatte auch einige Live Auftritte. Von Anfang an war mound aber immer nur ein Recording-Projekt.

Wir haben mittlerweile 7 Longplayer veröffentlicht (will heißen: an Freunde verteilt und irgendwo im Netz hochgeladen) und diese laden wir gerade jeweils komplett bei YouTube hoch. Wir betreiben (recht unregelmäßig) einen kleinen Bandblog moundblog.tumblr.com und haben eine Bandcamp Seite mound2.bandcamp.com wo man auch alle Songs hören kann.

Seit unserem letzten Mini-Longplayer 2019 haben wir wieder fleißig Songs recorded, die noch auf Vocals warten und danach zu einem Lonplayer zusammengestellt werden wollen. Eventuell verabschieden wir uns aber auch ganz von dem Album-Modell und veröffentlichen die Songs alle einzeln und nacheinander … macht heutzutage vielleicht mehr Sinn.

Aber im Grunde geht es uns seit 25 Jahren nur darum, Spaß beim Recorden und Rumtüfteln zu haben … das ist wirklich so. Ich glaube selbst in unserer kleinen Heimatstadt Nordenham kennt uns niemand 😀 Aber vielleicht hat ja mal jemand Lust bei unserem YouTube Kanal vorbeizuschauen und mal in die Songs reinzuhören … ich würde mich freuen.

https://www.youtube.com/watch?v=U1Ng6-ZpF4A

Das nächste Jahr wird etwas tiefer…

Der Weihnachtswahnsinn ist geschafft. Obwohl es in den letzten Wochen hier etwas ruhiger war, habe ich trotzdem so einiges an neuer Software ausprobiert. Ich muss aber zugeben, dass mich 80% der neuen Instrumente und Effekte eher gelangweilt haben. Viele neue polierte und grafisch aufwendige, aufgeblasene Produkte, die manche Dinge sicherlich leichter machen … aber nicht besser.

Aus diesem Grund habe ich über die Feiertage beschlossen mal wieder etwas zurück zu treten. Ich will mein persönliches Setup etwas herunterzufahren, mehr experimentieren, Dinge besser verstehen und wieder etwas mehr in die Tiefe gehen. Dazu passt hervorragend der großartige Artikel von vor zwei Jahren, der auf David Cain’s Blog zu finden ist.

Dort geht es um ein tiefes Jahr. Ein Jahr in dem keine neuen Dinge angefangen, keine Bücher gekauft, keine neuen Hobbies begonnen und kein weiteres Equipment angeschafft wird. Es geht darum, dass man wieder Nutzen in den Dingen sucht, die man bereits besitzt und die Dinge zu Ende bringt oder voran bringt, die man bereits angefangen hat.

Endlich besser an der Gitarre werden, anstatt mit dem Piano anzufangen, Die Bücher zu Ende lesen oder erneut durchzuarbeiten, die seit langem im Regal stehen und die Vinylsammlung wirklich mehr zu schätzen lernen, anstatt ständig neue Platten zu sammeln.

Genau wie David es in seinem Artikel ausdrückt, soll es darum gehen „tiefer zu gehen, anstatt breiter“. Man kehrt den neuen angepriesenen Dingen, denen man eventuell im Netz begegnet einfach mal den Rücken zu, ignoriert sämtliche Software Updates und beschäftigt sich mit der Vielzahl an Möglichkeiten, die man bereits um sich hat. Wenn man sich solch ein „tiefes“ Jahr einfach mal vorstellt … eine Handvoll Interessen, die eventuell gemeistert wurden, anstatt dutzende von halbherzig neu begonnenen Dingen, die nach kurzer Zeit liegen gelassen werden und abgelöst wurden. Man müsste wieder lernen ohne die kleinen Dopamin-Spritzen auszukommen, die man sich verabreicht, wenn etwas Neues ausprobiert oder gekauft wird.

Für mich persönlich bedeutet das konkret, dass ich wirklich wieder intensiver Gitarre spielen will, mich mit nur einer DAW beschäftigen und keine weiteren Plugins anschaffen will. Außerdem will ich mich endlich weiter mit der Programmierung von Effekten befassen und dazu tiefer in Csound eintauchen.

Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und beschränke mich mit Tropone nur noch auf eine DAW (plus Csound, VCV Rack und meine Gitarren-Amp-Emulation). Ich schränke mich also bewusst ein, damit ich genötigt bin mich mit den vorhandenen, einfacheren Mitteln intensiver zu beschäftigen. 2020 kann also kommen…

Bestes Xmas Mashup ever … Slayer vs Wham!

Ohne Worte …

Begrenze die Anzahl Deiner Werkzeuge … immer!

Ich bin mir sicher, dass aus musikalischer Sicht die besten Werke meiner Recording Projekte vor ca. 15 Jahren entstanden sind. Damals hat man die vorhandenen Einschränkungen noch verteufelt … „Wenn ich ein paar bessere Mikrofone hätte, dann …„, „Mit der und der Recording Software, hätten wir viel mehr Möglichkeiten.“ oder „Mit ’nem richtig guten Röhrenverstärker würde die Gitarre viel geiler klingen…

Grenzen setzen … (Quelle: youtube.com)

Zeit ist ein weiterer Faktor … wenn ich für ein Projekt oder eine spezielle Aufgabe vier Wochen Zeit habe, dann werden die wichtigsten Entscheidungen und der größte Haufen Arbeit in den letzten Tagen getroffen bzw. erledigt. Es funktioniert nunmal unter Zeitdruck – innerhalb konkreter Grenzen – etwas besser, so geht es wohl den meisten Menschen.

Samples, Loops und Presets – Sollte ich wirklich vorgefertigte Sounds nutzen oder lieber alles selber kreieren?

Schreibtisch mit Laptop - Sound Design

Vor kurzem habe ich hier etwas zu dem neuen Sample-Loop-Synthesizer Arcade von Output geschrieben und ich war recht begeistert von den Möglichkeiten. Ein Kommentar zu dem Artikel hat mich dann mal wieder ganz kurz auf den Boden geholt und ich habe mir in den letzten Tagen etwas Gedanken dazu gemacht…

Es dürfte wohl schon 25 Jahre her sein, dass ich angefangen habe Musik Krach zu machen. Ja, ich bin alt. Mein Kumpel brachte damals eine elektrische Gitarre nebst Verstärker und Verzerrer von irgendwo her mit und wollte, dass ich lernte diese zu bedienen. Er selbst würde dann Schlagzeug spielen wollen (übrigens machen wir noch heute in dieser Konstellation zusammen Musik 😉 ) Ich fand die Idee toll und versuchte mich an den 6 Saiten.

Kann so’n Gitarrenkrams aus’n Computer überhaupt klingen, wie eine echte Rockgitarre?

In meiner kleinen Band mound habe ich recht früh angefangen, das typische Prozedere zum Einfangen des Gitarrensounds für eine Aufnahme zu vermeiden. Denn normalerweise baut man den Gitarren-Amp und die Cabinet seiner Wahl im Aufnahmeraum auf, positioniert wahlweise zwischen einem und drei geeignete Mikrofone vor dem Speaker und wenn man dann alles richtig macht, klingt die Gitarre dann später genau so, wie man sie im Raum gehört hat. Wenn…

kleiner feiner Röhren-Amp

Denn wenn man das vorher noch nie gemacht hat, stößt man auf so einige Hürden. Wie genau positioniert man denn die Mikrofone? Muss man bestimmte Mikros benutzen? Ist die Beschaffenheit bzw. Akustik des Raumes eventuell auch wichtig? Wenn ich die Drums zunächst mit einer Gitarrenspur zusammen einspielen will, wie bekomme ich es dann hin, dass man die Drums auf der Gitarrenspur nicht hört? An meinem Audio-Interface habe ich nur einen Mikrofon-Eingang, wo stöpsel‘ ich denn die anderen zwei Mikros ein?

Bei der ganzen Diskussion über die beste DAW und welche Features auf jeden Fall noch mit in die nächste Version müssen … sollte man nicht vergessen, dass Software und das Internet uns dumm machen

Ich habe Ende der 90er zum ersten mal einen Computer mit spezieller Software genutzt, um meine musikalischen Ergüsse festzuhalten. Ich hatte absolut keine Ahnung und war froh, dass ich meine Gitarre, Stimme und das Schlagzeug unseres Drummers irgendwie auf Festplatte bekommen konnte.

Ich habe mich damals nie um Funktionen der Software gekümmert, die ich nicht kannte und brauchte. Ich wusste wie ich eine neue Spur aufzeichnen konnte (Audio), wie ich deren Lautstärke ändern konnte, wie ich die Aufnahme mithilfe des Pan-Reglers im Stereofeld platzieren konnte und ich wußte nach Gehör so einigermaßen mit dem EQ umzugehen und einen Reverb einzusetzen. Im Grunde habe ich die DAW genauso benutzt, wie einen Mehrspurrecorder.

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