Das Electronic Instrument Archive hat eine schöne Sammlung an alten Broschüren und Werbeanzeigen von Synthesizern – vorzugsweise aus den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts – auf einer Website zusammengestellt.
Der Betreiber der Seiten hat ein eigenes Studio und ist selbst ein Sammler von alten Synthesizern. Außerdem hat er zuvor für einige der Firmen, deren Produkte er hier anpreist, gearbeitet…
Ich habe vor einiger Zeit schon mal etwas über Euklidische Rhythmen geschrieben und auch näher beleuchtet, wie diese entstehen bzw. berechnet werden. Falls man mal keine Lust hat, in der DAW (oder sonstwo im Rechner) Rhythmen auf herkömmliche Weise zu programmieren und vielleicht mal etwas anderes ausprobieren will, dann sind Euklidische Rhythmen eine willkommene Abwechslung.
Ich will hier nur kurz eine Liste aufstellen, mit Sequenzer-Plugins, die Euklidische Sequenzen automatisch berechnen und gleichzeitig einfach als Sequenzer im Rechner eingesetzt werden können.
HY-ESG (HY-Plugins & Bedroom Producers Blog)
HY-ESG ist kostenloses VST-Plugin von HY-Plugins und dem Bedroom Producers Blog. Das Plugin ist ein Gate Sequencer, d.h. es generiert keine Midi-Noten sondern schlichtweg Gates, die über jedes Audiomaterial gelegt werden können (ähnlich wie das Trance Gate von Kilohearts).
Der Unterschied: Es generiert automatisch Euklidische Sequenzen. Wie bei den meisten Euklidischen Sequenzern wird eine Anzahl an Steps und die Anzahl an gewünschten Pulses angegeben, und das Plugin berechnet dann die Euklidische Sequenz. Natürlich gibt es noch diverse andere Einstellmöglichkeiten…
RhyGenerator One (HoRNet & HATEFISh)
RhyGenerator One ist die abgespeckte und kostenlose Version des RhyGenerators von HoRNet Plugins. Dieses Plugin wurde in Zusammenarbeit mit dem elektronischen Musiker HATEFISh entwickelt. Aber auch die kostenpflichtige Version kosten lediglich 6€.
RhyGenerator One ist ein Plugin, welches eine Euklidische Sequenz von bestimmten MIDI-Noten ausgibt.
Diverse Euklidische Sequenzer in VCV Rack
VCV Rack ist die kostenfreie modulare Synthesizer Umgebung für Win, Mac und Linux. Demnächst erschein Version 2 des modularen Ungetüms und dann wird es das Rack auch als Plugin geben. Allerdings kann man mit ein paar Tricks auch jetzt schon VCV Rack mit der DAW nutzen.
Im VCV Universum gibt es unzählige Sequenzer und darunter sind auch einige Euklidische Module. Mir fallen jetzt auf Anhieb folgende Module ein:
Schon lange wurde für die zweite Version von VCV Rack ein VST-Plugin angekündigt. Jetzt ist es wohl endlich soweit. Nächsten Monat soll VCV Rack 2 kommen und es wird zwei Versionen geben: Eine kostenpflichtige Studio-Version inkl. VST-Plugin und eine weiterhin kostenfreie Community-Version.
Während man bisher immer mit Tricks und Kniffen Audio aus VCV Rack in die DAW leiten musste, kommt nun endlich das lang ersehnte VST-Plugin. Nun kann man alle Vorteile des modularen Synths in der Digitalen Audioworkstation nutzen.
Die Studio-Version wird voraussichtlich erstmal 99€ kosten und hat zusätzlich noch ein kleines Facelifting bekommen.
Pssst, VCV Rack ist im Grunde Open Source und deshalb hat sich ein findiger Programmierer daran gemacht und jetzt schon mal ein VCV RackVST-Plugin gebastelt, für Win, Mac und Linux … Cardinal. Es funktioniert.
In den 50ern, als man im Elektronischen Musikstudio vom WDR oder dem Italienischen Nationalradio anfing mit elektronischer Musik und Effekten für Radio- und Fernsehproduktionen zu experimentieren, gab es noch keine Laptops voller Musiksoftware. Es gab noch nicht mal Synthesizer …
In diesen Anfängen benutzte man elektronische Testinstrumente zur Erzeugung von Tönen, Geräuschen und Sequenzen. All dies Equipment von damals kann man nun im modernen Computer wieder benutzen, genauso wie damals – mit virtuellen Tonbändern zum Aufzeichnen.
Berna – mittlerweile in Version 3 – ist die Reinkarnation eines solchen frühen Elektromusikstudios und wurde von Giorgio Sancristoforo entworfen und programmiert (neben anderen interessanten Software Instrumenten).
Die vorherigen Versionen gab es immer nur für den Mac. Jetzt kommen auch Windows Nutzer in den Genuss nostalgischer Klangerzeugung. Während schon frühe Versionen von einigen Universitäten für die Lehre eingesetzt wurden, heißt das natürlich nicht, dass nicht auch der ambitionierte Hobby-Soundtüftler mal den ein oder anderen Oszillator anschmeißen kann um mit elektronischen Sounds zu experimentieren.
Berna3 ist übrigens kein VST-Plugin. Es handelt sich um eine eigenständige Applikation. Wer die Sounds in der DAW nutzen will, muss diese entweder einfach aufzeichnen, oder virtuelle Verkabelung nutzen…
Achja, und wenn man Berna schon für günstiges Geld kauft (derzeit für 25€), kann man auch gleich einen Blick auf die anderen Instrumente des Herrn Sancristoforo werfen.