Kick, Snare, Hihat … heute kommen dann wohl die obligatorischen Claps dran. Claps sind ja einfach zwei HĂ€nde, die zusammengeklatscht werden 🙂 Da werden wir uns wohl auch noch eine gesampelte Version ansehen, denn nichts ist einfacher als ein HĂ€ndeklatschen aufzunehmen.

FĂŒr die Synthesizer-Version wĂŒrde ich mich an die klassischen 808-Claps anlehnen, diese sind nĂ€mlich recht raffiniert umgesetzt. Die Wellenform zeigt, dass es sich um fĂŒnf klatschende HĂ€nde handelt, die alle etwas zeitversetzt tönen. D.h. man könnte 5 mal Noise nehmen und die HĂŒllkurven alle etwas im Attack versetzen und das letzte Klatschen etwas lĂ€nger ausklingen lassen.

D.h. wir benötigen 5 Noise Generatoren und 5 ADSR Envelope Generatoren. Diese werden an einen Mixer angeschlossen und dieser an ein Audio-Out Modul. Das Sustain des ADSR drehe ich bei allen HĂŒllkurven auf 0ms, das Attack zunĂ€chst auch auf 0ms und das Decay so ungefĂ€hr auf 30-40ms. Das Decay der letzten HĂŒllkurve stelle ich aber auf ca. 200ms.

5 Claps …

Jetzt klingt das aber noch nach 5 mal Klatschen zur gleichen Zeit, also wie ein lautes Klatschen.

Wir mĂŒssen die Attack-Zeiten der einzelnen Claps etwas variieren. Leider kann ich das Attack des ADSR nicht konstant nach hinten verschieben, sondern nur in einer Kurve anschwellen lassen. Das wĂŒrde aber seltsam klingen. Ich brauche daher ein Modul, dass die HĂŒllkurve ganz allgemein etwas verzögert und dafĂŒr eignet sich das einfache Delay-Modul.

D.h. ich packe vor dem 2., 3., 4. und 5. ADSR ein Delay-Modul und das triggere ich mit einem Gate In-Modul. Die Delays kommen jeweils in den Gate-Eingang der Envelopes und die feste Verdrahtung mit dem internen Gate In wird bei allen, außer dem ersten abgeschaltet. Ich stelle die Delays folgendermaßen ein:

  1. 20ms
  2. 35ms
  3. 50ms
  4. 60ms

Klingt ja schon etwas besser, aber noch nicht so ganz wie Klatschen. Ich brauche auf jeden Fall noch einen EQ, mit dem ich die tiefen Frequenzen rausfiltere und die mittleren Frequenzen an einigen Stellen etwas anhebe. Die höheren Mitten will ich dazu noch etwas modulieren, damit nicht jedes Klatschen gleich klingt. ZusĂ€tzlich will ich das Release des letzten Klatschen ebenfalls etwas modulieren. So klingt das Klatschen etwas realistischer …

Nicht perfekt, sollte aber reichen. Vielleicht muss man noch etwas mit den Werten spielen 😉

Claps mit Found Sounds umsetzen

Naja, wirklich Found Sounds sind es ja nicht, wenn ich in die HĂ€nde klatsche … 😀 Aber egal. Ich nehme also einfach mal 5 HĂ€ndeklatscher auf, schneide mir diese in der DAW zurecht und wende einen EQ und Compressor auf die Samples an.

Nicht die besten Samples, aber sollte reichen. Die einfachste Methode wĂ€re es nun, die Samples untereinander zu layern (auf 5 Spuren verteilt) und sie so zu platzieren, das jedes nĂ€chste Sample etwas verzögert gespielt wird … genau wie mit dem Delay bei den Synth-Claps.

Dazu lege ich nochmal einen EQ ĂŒber die ganze Gruppe (auch hier moduliere ich wieder die Frequenz und die Anhebung der höheren Mitten) und einen leichten Chorus-Effekt, damit wir wir einen subtilen Stereo Effekt bekommen. Jetzt noch einen Reverb dazu …

Das wĂ€re es eigentlich schon. Man könnte die einzelnen Samples auch im Sampler layern und andere Dinge modulieren. Aber das muss jeder selber wissen. FĂŒr mich ist das so fertig. Damit die Claps allerdings wirklich menschlich klingen, wĂŒrde ich noch viel mehr einzelne Claps aufnehmen und selbst in jedem der 5 Layer eine Art Round Robin oder Random Robin auf wiederum 5 Samples anwenden, oder so Ă€hnlich…

So, und was machen wir nĂ€chstes Mal? Ich denke das wird mal etwas komplett anderes…