Ich habe vor ein paar Monaten schon den Percussion Sampler Ting des Entwicklerteams Klevgränd (oder einfach nur Klevgr.) getestet und mich verknallt. Jetzt bringen die Schweden wieder einen Percussion Sampler, aber diesmal mit eher klassischen Shaker-Sounds.
Während Ting noch Alltagsgegenstände als Instrument benutzt, kommen bei Skaka eher gängige Sounds, wie Shaker, Tambourine, Egg oder Calabash zum Einsatz. Ein weiterer Unterschied: Skaka ist auch ein Sequenzer!
Skaka – was man am besten wahrscheinlich mit Shake übersetzen kann – nutzt zum Triggern der einzelnen Instrument-Sequenzen genau eine Oktave der Keyboard Tastatur (12 Halbtöne, von C bis B). Jedes dieser 12 Slots verfügt über ein eigenes Shaker Instrument und eine zu bearbeitende Sequenz.
Die Shaker-Instrumente bestehen aus liebevollen Multisamples und sind 8 an der Zahl. Insgesamt soll es sich wohl um ungefähr 2.500 Samples handeln. Es gibt einige Presets per Slot und auch einige für das komplette Set. Jeder Slot (12) hat seinen eigenen Sequenzer.
Damit die Shaker Sequenzen realistischer klingen gibt es natürlich einen Reverb, den man global im Hauptbildschirm einstellen kann. Hierzu gibt es 9 verschiedene Algorithmen. In jedem der 12 Sequenzer kann man den jeweiligen Anteil des Reverbs zum Instrument dazu mischen.
Außerdem ist noch ein Convolution Reverb implementiert, der den Raum simuliert. Es gibt 4 verschiedene Räume und hier kann man nur einen globalen Anteil einstellen. Alle Instrumente nutzen dann diesen Raum. Ansonsten gibt es noch einen Regler um die Höhen des Ausgangssignals noch etwas anzuheben und einen globalen Lautstärkeregler. Skaka ist recht einfach zu bedienen.
Die einzelnen Sequenzer sind ebenfalls simpel aufgebaut, aber trotzdem kann man Einiges mit ihnen anstellen. Zunächst einmal hat man oben 4 Tabs mit den Einstellungen für Velocity, Duration, Pitch und Gain. Hier kann ich diese Parameter dann pro Schlag des Instruments individuell editieren.
Jedes Instrument verfügt über 8 oder 9 Velocity Layers. Manche Instrumente, wie z.B. das Tambourine können auch mit der Hand geschlagen werden. Diese One Hits triggert man, wenn man den Velocity Regler ganz nach oben zieht.
Mit Duration kann man die Länge des Klanges eines Instruments per Schlag einstellen. Mit Pitch die Tonhöhe pro Schlag und mit Gain nochmal die Lautstärke für jeden Schlag. Allein mit diesen 4 Parametern kann man schon Einiges anstellen. Allerdings könnte man dies auch alles in der DAW machen. Das Schöne an Skaka ist halt, dass man sich hier seine eigenen kleinen Loops bauen kann, die man dann in der DAW recht einfach triggern könnte.
Ganz oben im Sequenzer gibt es noch die Auswahl des Grids (1/8 bis 1/32 oder off). Daneben kann ich auswählen, was ich im Grid bearbeiten darf. Hier kann ich entscheiden, ob ich die Trigger nach links und nach rechts bewegen kann, ob diese Bewegung nur exakt auf dem Grid passieren darf, oder ob es mir erlaubt ist die Parameter nach oben und unten zu bewegen. Ich finde es gut, dass man sich auch außerhalb des Grids bewegen kann und somit recht menschliche Sequenzen bauen könnte.
Beim Editieren der Trigger gibt es noch einige nützliche Tasten auf der Tastatur des Rechners, die einen unterstützen. Mit gedrückter ALT-Taste kann ich eine feinere Einstellung erreichen. Mit gedrückter SHIFT-Taste schalte ich das Grid temporär aus, etc…
Im unteren Bereich der Sequenzer gibt es noch ein paar nützliche Einstellungen. Hier gibt es einen Delay Regler, womit das ganze Instrument (alle Schläge oder Shakes) verzögert oder vorgezogen werden, um einen gewissen Groove einzustellen. Der Einstellwert geht von –50 bis +50ms.
Des Weiteren gibt es einen globalen Pitch Regler, einen globalen Duration Regler und einen nützlichen Humanize Regler, der alle Parameter jeweils etwas durcheinander wirft. Mit dem Stift-Icon darüber kann ich den Anteil der einzelnen Parameter einstellen, die der Humanize Regler durcheinander würfelt … sehr gut gelöst.
Daneben finden wir noch den obligatorischen Shuffle (Swing) Regler und weiter rechts die Fade In – (Zeit, die es dauert bis die Sequenz startet, wenn man die Midi-Note spielt) und Fade Out – Regler (Zeit, die es dauert bis die Sequenz stoppt, wenn man die Midi-Note loslässt). Außerdem gibt es natürlich noch Pan, einen kleinen Filter, den Anteil des Reverbs und einen Gain Regler.
Skaka bietet nichts Außergewöhnliches. Nichtsdestotrotz ist es ein solides und einfach zu bedienendes Shaker Instrument. Die Suche nach guten Samples hat ein Ende und man bekommt einen echt nützlichen Sequenzer dazu. Mit 49,- Euro ist Skaka nicht allzu billig, spart aber unter Umständen eine Menge Zeit.
Ich hätte mir noch gewünscht, dass man die einzelnen Samples auch einzeln spielen kann – ganz ohne Sequenz – weil ich in meinen Bands eher ohne Click einspiele und daran auch nichts im Nachhinein drehe. Aber man kann nicht alles haben. Mir gefällt Skaka sehr gut. Die Samples sind wirklich super. Man kann sich eine Demo herunterladen und sich dann selbst ein Bild von Skaka machen…
Marlon
Vielen DANK für den Test und Euch allen alles Gute !
Grüsse aus der Schweiz .