Zuletzt habe ich mich mit Musiktheorie in der neunten Klasse beschäftigt und auch nur, weil ich es musste. Zwei Jahre später habe ich angefangen Gitarre zu spielen und ich war mir damals sicher, dass ich niemals wieder irgendwelche Noten lesen müsste.

In den letzten Jahren habe ich mich viel mit elektronischer Musik beschäftigt und habe da so Einiges an Theorie aufgeschnappt. Und jetzt merke ich, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, wenn ich im Musikunterricht der neunten Klasse etwas besser zugehört hätte.

Quelle: digitaldefynd.com

Mit einem Laptop und einer Handvoll Software kann man heute so viel unglaubliches Zeugs anstellen, dass einem ganz schwindelig wird. Aus diesem Grund ist die Zahl der ambitionierten Musikproduzenten auch enorm angestiegen in den letzten 10 Jahren. Allerdings wird man kein guter Produzent oder Songwriter, wenn man sich ein paar gute Beispiele eines Genres nur oft genug anhört.

Es ist völlig egal, in welchem Genre man sich bewegt. Die grundlegende Sprache ist immer dieselbe. Natürlich soll man die Regeln brechen und Neues erschaffen, aber ohne das Grundwissen gewisser Regeln, können diese nicht gebrochen werden.

Die Notenlinien

Musik wird auf Notenlinien aufgeschrieben. Notenlinien sind 5 horizontale, parallele Linien, die zwischen ihnen 4 gleichhohe Leerräume bilden.

Die Linien und die Leerräume werden von unten nach oben nummeriert. Eigentlich werden alle Dinge in der Musik, die gezählt werden müssen, von unten nach oben gezählt (Notenlinien, Intervalle, Gitarrensaiten, …).

Damit die Dinge etwas einfacher zu Lesen sind, werden die Notenlinien mithilfe von Taktlinien in einzelne Bereiche unterteilt. Die einfache Taktlinie ist eine einzelne dünne Linie, die von der obersten bis zur untersten Notenlinie führt. Taktlinien unterteilen die Notenlinien in einzelne Bereiche, ähnlich wie ein Punkt in geschriebener Sprache.

Eine doppelte Taktlinie markiert das Ende eines Abschnitts oder eines Songs. Die doppelte Taktlinie besteht aus einer einfachen Linie plus einer etwas dickeren Linie rechts daneben.

Takt

Der Bereich zwischen den einzelnen Taktlinien ist ein Takt. Die folgenden Notenlinien sind in vier Takte unterteilt. Da einige Takte mehr Noten enthalten können als andere, müssen die Takte nicht alle gleich lang sein.

Die Noten werden nun innerhalb der Notenlinien eingetragen. Es gibt aber auch Noten, die höher oder tiefer sind, sodass die 5 Notenlinien nicht ausreichen. Für solche Fälle kann man sogenannte Hilfslinien benutzen.

Noten auf diesen Notenlinien sind entweder Noten auf den Linien oder zwischen den Linien. Eine Note zwischen den Linien sitzt genau dort und kreuzt keine Linie. Eine Note auf einer Linie kreuzt diese mittig und liegt nicht zwischen zwei Linien.

Übrigens: Zum Üben eignen sich ausgedruckte Notenlinien am besten. Es gibt auch einige Online-Editoren und Programme, aber ich finde am besten sind wirklich ausgedruckte Notenblätter geeignet, auf denen man mit einem echten Stift zeichnet.

Noten zwischen den Linien

Es mag anfangs noch etwas schwierig sein, die Noten genau zwischen die Linien zu zeichnen und diese nicht zu kreuzen, aber Übung macht den Meister. Es ist wichtig, dass diese sauber eingezeichnet werden, da man ansonsten eventuell nicht unterscheiden kann, ob eine Note auf oder zwischen den Notenlinien liegt.

Noten auf den Linien

Noten auf den Linien haben eine Linie, die genau durch ihre Mitte geht … logischerweise. Wenn man diese also zeichnet, sollte man genau darauf achten, dass sie mittig auf einer Linie liegen, denn sonst könnte man sie schnell mal für eine Note zwischen den Linien halten.

Die Tonhöhe

Glücklicherweise werden für die Bezeichnung der Noten nur die ersten 7 Buchstaben des Alphabets verwendet. Man muss sich also nicht allzu viel merken:

A, B, D, D, E, F und G

Das war’s, es werden nur die Buchstaben von A bis G verwendet. Es gibt aber eine Ausnahme: Seit dem 16. Jahrhundert wird die Note B in Deutschland und in Skandinavien mit H bezeichnet. Das hatte verschiedene Gründe, auf die ich jetzt nicht weiter eingehen will. Ich finde das doof und daher bleibe ich bei dem internationalen B.

Wenn ich mir aber mal ein Klavier ansehe, dann sind dort aber mehr als nur 7 Noten, 88 um genau zu sein? Ja, richtig … man beginnt einfach wieder von vorne: A B C D E F G A B C D E F G A B … ganz einfach.

Da wir uns beim Musizieren ja hauptsächlich in der DAW oder in anderen elektronischen oder digitalen Gefilden befinden, ist es eine gute Idee die Noten erst einmal anhand einer Midi Tastatur zu lernen. Diese finden wir in der DAW in Form der PianoRoll wieder, auf unserem Midi-Keyboard und natürlich auch in zahlreichen VST-Instrumenten.

Wenn man sich die Tasten eines Keyboards ansieht, dann fällt einem ein Muster bei den schwarzen Tasten auf. Sie sind in Gruppen von zwei und drei Tasten angeordnet. Zwischen manchen weißen Tasten ist eine schwarze Taste, zwischen einigen aber auch nicht. Diese Muster sind wichtig, um sich die Noten auf den Tasten zu merken.

Die Note C

Die wichtigste Note ist zunächst einmal das C. Das C ist die weiße Taste, die immer links von jeder Zweiergruppe schwarzer Tasten liegt. Es kommt darauf an, wie groß das Midi-Keyboard ist, aber es gibt natürlich mehr als ein C. Diese sind dann in verschiedenen Oktaven.

Auch in der PianoRoll in der DAW kann man die verschiedenen Oktaven und die Cs sehr schön darstellen, wenn man sein Bild nur groß genug einstellt.

Das Wort Oktave kommt von der Zahl 8. Wenn man von einem C zum nächsten (z.B. von C2 zu C3) alle weißen Tasten zählt, dann zählt man 8. Eine Oktave umfasst also 8 Ganztonschritte.

Wieso genau haben denn nun die Noten nach 8 Schritten wieder den gleichen Namen? Jede Note generiert Harmonien. Es gibt eine fundamentale Frequenz, die den eigentlichen Ton ausmachen. Die zweite Harmonische eines Tones hat dann die doppelte Frequenz. Bei einem C4 ist die Fundamentale beispielsweise 261,63 Hz und die zweite Harmonische dementsprechend 523,25 Hz.

Wenn man nun eine Note spielt, die eine Oktave höher ist als C4, nämlich das C5. Dann spielt man quasi die zweite Harmonische, das C5 (523,25 Hz). Das Ohr erkennt ein spezielles Verhältnis dieser beiden Noten und dieses Verhältnis ist ein sehr starkes hörbares Verhältnis in der Musik. Virtuell hört man die gleiche Note! Genau aus diesem Grund werden Noten, die eine Oktave auseinander liegen mit demselben Notennamen bezeichnet. Das Verhältnis der Frequenzen beträgt 2:1.

Wenn man erstmal weiß, wo auf einem Keyboard das C liegt, dann ist es relativ einfach die restlichen Noten zu benennen. Wie wir schon gelernt haben folgen diese den Regeln des Alphabets. A B C D E F G und dann würde wieder das A folgen.

Wenn man nun versucht diese Noten zu verinnerlichen, dann sollte man

  1. Das C finden, welches sich immer links von einer Zweiergruppe schwarzer Tasten befinden.
  2. vorwärts zählen im Alphabet, für jede weiße Taste.

Die schwarzen Tasten

Wenn man erst einmal die Namen der weißen Tasten verinnerlicht hat, dann ist es relativ einfach die Noten der schwarzen Tasten zu benennen. Die schwarzen Tasten sind immer nur Halbtöne über (#) oder unter (b) den weißen Tasten. Noten, die man eine Halbton höher als die darunter liegende ganze Note bezeichnet, bekommen die Endung -is (#) und Noten einen Halbton tiefer die Endung -es (b). Somit ist die Note einen Halbton über dem D ein D-is oder D#. Die Noten einen Halbton unter dem D wäre dann ein D-es oder Db.

Ich finde die Bezeichnung im Englischen etwas angenehmer. Dort werden Noten einen Halbton höher einfach als sharp (#) und Noten einen Halbton tiefer einfach als flat (b) bezeichnet. Ich persönlich finde das etwas intuitiver

Alle Noten der weißen Tasten können auf diese Weise behandelt werden. Entweder einen Halbton tiefer oder höher. So bekommen die schwarzen Tasten ihre Namen – als Halbtöne über oder unter den weißen Tasten.

Aus diesem Grund kann eine Taste auch mehr als einen Namen besitzen. Die nächste Taste rechts vom C wäre das C#, aber diese Taste haben wir eben ja schon Db genannt… Ja, jede schwarze Taste hat deswegen immer zwei Namen, entweder einen Halbton über der weißen Taste links von ihr oder einen Halbton unter der weißen Taste rechts von ihr.

Das Wissen über diese Notennamen ist wichtig. Zum einen hilft es dabei geschriebene Musik zu verstehen und es ermöglicht einem seine eigene Musik aufzuschreiben. Dazu benötigt es natürlich noch Einiges mehr, aber dazu kommen wir noch.

Außerdem weiß ich so, welche Note ich auf meinem Synthesizer oder Sampler denn nun eigentlich spiele…

Das nächste Mal geht es dann um die verschiedenen Notenschlüssel und deren Bedeutung …