Hier steht ein Sofa im Wohnzimmer, das ist jetzt über 16 Jahre alt. Ich glaube das ist alt für ein Möbelstück heutzutage. Es hat schon Einiges mitgemacht: Zwei Kleinkinder, alle Staffeln der Simpsons, Adventure Time und Doctor Who. Von den unzähligen Sessions auf der Wii will ich gar nicht sprechen.
Das gute Stück ist mittlerweile recht mitgenommen und soll demnächst ausgetauscht werden. Und genau aus diesem Grund habe ich mir gedacht, mal ein paar Aufnahmen vom Sofa zu machen. Ich rede aber nicht von Fotos oder Videos, sondern von Audiosamples. Da das Sofa nicht freiwillig allzu viele Laute von sich gibt, musste ich es schlagen, kratzen und treten.
Also bin ich heute morgen verdammt früh runter ins Wohnzimmer, während der Rest der Familie noch schlief, damit ich Ruhe zum Samplen hatte. Ich habe alle Kissen geschlagen und gekratzt, mit der Hand und mithilfe eines Löffels. Zusätzlich habe ich das schöne Knarren und Quietschen aufgenommen, dass die Couch von sich gibt, wenn man sich in den rechten Teil legt. Neben dem Sofa steht eine Leselampe aus Metall, auch dieser habe ich mit dem Finger und dem Löffel nette Töne entlockt.
Alle Aufnahmen – die ich übrigens mit dem Tascam DR-05 gemacht habe – befinden sich komplett in nur einer Datei. Jetzt geht es erstmal ans Schneiden, Bearbeiten und Sortieren. Das dauert ein bisschen. Ich wende gerne mal seltsame Effekte auf irgendwelchen Sachen an. In diesem Fall war ich jetzt ganze zwei Stunden dabei alles zurecht zu schmieden.
Für jedes einzelne Instrument der Couch Percussion habe ich im Schnitt 5 Schläge aufgenommen, allerdings mit der gleichen Anschlagstärke. Logischerweise unterscheiden sich diese einzelnen Schläge, denn niemand kann zweimal exakt den gleichen Sound erzeugen, dafür gibt es einfach viel zu viele Faktoren. Aber das ist auch gut so.
Im Sampler (in diesem Fall der Impact XT aus Studio One) ziehe ich jeweils die 5 Schläge auf ein Pad meiner Wahl und wähle im Layer Mode die Option Round Robin aus. Somit werden die einzelnen Samples immer nacheinander gespielt. Der Vorteil: Man bekommt nicht diesen typischen Maschinengewehrsound, wenn man nur ein einzelnes Sample immer wieder triggert.
Wie man auf dem letzten Bild sehen kann, wird anhand der Velocity zum einen die Lautstärke (Gain) des Samples automatisch bestimmt (je stärker ich die Taste auf dem Keyboard anschlage, desto lauter wird das jeweilige Sample abgespielt) und zusätzlich habe ich noch den Filter eingeschaltet und ihn ebenfalls per Velocity gesteuert (je stärker ich die Taste anschlage, desto weiter öffnet sich der LoPass-Filter). Somit klingt das Ganze etwas natürlicher.
Ich mag’s …. Hat Spaß gemacht und ich denke ich finde noch haufenweise anderer netter Percussion Instrumente hier im Haus versteckt …
Ich habe vor Kurzem ein Metallophon gesampled und angekündigt, dass ich in Zukunft den Decent Sampler für eigene Instrumente nutzen werde. Das will ich auch tun, aber trotzdem biete ich im Download einfach nur die Samples an, so kann jeder selbst entscheiden wie und womit er die Sachen nutzt…
Schreibe einen Kommentar