Sampling, Recording, Programmierung & Software

Kategorie: Synthesizer

VCV Rack – ein Eldorado für Soundtüftler und die beste Art die Grundlagen der Synthese zu lernen

Software Synthesizer gibt es wie Sand am Meer. Modulare Systeme sind ebenfalls zahlreich vertreten. Aber modulare Software Synthesizer mit realistisch grafischer Oberfläche sind schon etwas rarer, wenn diese dann auch noch kostenlos sein sollen, wird die Luft verdammt dünn.

Das VCV Rack in all seiner Schönheit

Die Arturia V-Collection geht bereits in die 6. Runde und hat wieder einige Klassiker dabei, die manch Liebhaber unruhig schlafen lassen

Ich habe hier vor kurzem schonmal etwas zu der V-Collection von Arturia geschrieben. Und immer wenn der französischen Soft- und Hardware Anbieter ein Update dieser Software Sammlung ankündigt, darf man schonmal nervös werden. Auch wenn man sich geschworen hat keine weiteren Instrumente auf seinem Rechner zu installieren, kann man bei einer neuen Version dieser großartigen Synth-Sammlung schnell mal schwach werden.

Die Sammlung alter Klassiker – die V-Collection in der Version 6 (Quelle: arturia.com)

Denn immer wenn die Versionsnummer um eins erhöht wird, kann man sich sicher sein, dass wenigstens ein oder zwei Klassiker der Musikgeschichte neu hinzugekommen sind. Auch dieses mal greift Arturia wieder ganz tief in die Kultgerätekiste. Gleich vier Hardwareträume in virtueller Softwareform sind dazugekommen:

Drum Machines haben doch gar keine Seele – aber sie streiten nicht mit den anderen Musikern und halten die Möglichkeiten in Grenzen…

Am Anfang war er nur Begleiter für Orgelspieler. Ob auf der Bühne oder zuhause, Orgelspieler brauchten einen Rhythmus, damit ihr Heimorgelspiel noch funkiger wurde und der Rest der Familie eine Grundlage zum Tanzen hatte. Daher wurde der erste offizielle Drumcomputer genau hierfür entwickelt, zur simplen Begleitung des Alleinunterhalters.

Der erste kommerziell produzierte „Drumcomputer“ war der Wurlitzer Side Man aus dem Jahre 1959, der genau für oben erwähnte Zwecke entwickelt wurde. Es gab zwar vorher schon andere Lösungen, aber die gingen nie in Serie.

1959 wurde ein Schlagzeuger erstmals durch eine Maschine ersetzt… (Quelle: 120years.net)

12 verschiedene Rhythmen (Waltzer, Foxtrott, Bossanova,…) hatte der Side Man drauf und die Klänge der einzelnen Drums wurden mithilfe von Röhren erzeugt. Er war groß, schwer (komplett im Holzgehäuse inkl. Verstärker und Lautsprecher) und man konnte nur die vorgegeben Rhythmen in verschiedenen Geschwindigkeiten abspielen.

Der Rolls Royce unter den digitalen Synthesizern

From a technology standpoint, the 1978 launch of New England Digital’s Synclavier—the first commercially available, real-time digital synthesis instrument—was a monumental achievement.

Ganz ehrlich? Bevor Arturia das virtuelle Pendant des berühmten Synclaviers veröffentlicht hat – und somit viele Liebhaber Herzen hat höher schlagen lassen – habe ich nie von dem Teil gehört.Obwohl, “gehört” hat den Synthesizer wohl schon jeder. Nämlich in den ersten Noten des Michael Jackson Klassikers Beat It. Dieser Gong war angeblich ein Original Preset des Synclavier II. Es gab damals sogar ein Album, welches die Möglichkeiten des Synclavier zeigen sollte. The Incredible Sounds of the Synclavier II.

Auf diesem Album waren die Töne exakt so zu hören, und zwar vor der Aufnahme von Jackson (Das stimmt tatsächlich, Seite Eins, 6:45min). Dieser wollte diesen Sound unbedingt in dem Song haben. Der gute Michael hat den Erschaffer dieser Sounds daraufhin eingestellt und er hat auf mehreren folgenden Stücken von Mr Jackson mit seinem Synclavier mitgewirkt. Hut ab, unsereins hätte den Krams einfach gesamplet und gehofft, dass es merkt keiner…

Herr Jackson und die Gangs der 80er (Quelle: youtube.com)

Wenn ich mir einen Synthesizer aussuchen müsste, den ich hier in echt hinstellen würde, dann wäre es ein Arp 2600

Don’t forget to TURN ON THE SYNTHESIZER. Often this is the reason why you get no sound out of it.

Wenn man mir vor 20 Jahren gesagt hätte, dass ich einmal Musik mit Synthesizern machen würde, hätte ich wahrscheinlich nur laut gelacht. Aber richtig laut. Ich mochte Synthesizer nicht. Sie waren mir suspekt. Ich mochte ihren Sound in Shine On You Crazy Diamond nicht und ich mochte ihren Sound erst recht nicht in sowas hier. Ich mein‘ … Synthesizer, kann doch jeder spielen. Da muss man ja nix spielen können. Da geht doch alles von selber…

Ein paar Jahre später kamen Radiohead mir dem Album Kid A daher, Notwist mit mit Neon Golden und Postal Service mit Give Up. Was sind das für seltsame Geräusche und welcher Computer spielt da denn Schlagzeug? Ich mochte die Idee Indie Rock mit elektronischen Elementen zu kombinieren. Selbst die Flaming Lips benutzten immer mehr die synthetischen Spielzeuge, die im Studio so rumstanden. So langsam legte sich meine Angst vor Synthesizern und ich selbst probierte immer mehr elektronische Instrumente in Softwareform aus.

Die 3 Oszillatoren des Arp 2600

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