Eines hat mich an Bitwig immer gestört. Dass ich nicht einfach einen Audioclip nehmen kann, diesen in den Browser oder sogar auf den Desktop ziehen kann und dieser dann an der Stelle als Wave File abgespeichert wird. Bitwig ist auch in dieser Beziehung etwas störrischer, oder besser gesagt: Einfach anders.

Der Clip in Bitwig ist eigentlich ein Container, der alles Mögliche enthalten kann.

Clips

Clips sind ein Containerformat, dass entweder Audiomaterial oder Noten (Midi) enthalten kann, inklusive allerlei Automationen oder Effekte. Das ist natürlich recht mächtig, aber eben logischerweise auch nur kompatibel mit Bitwig Studio. Was mache ich, wenn ich nur Audiosamples (.wav) abspeichern möchte? Da gibt es verschiedene Wege. Jedes aufgenommene oder gebouncte Audiomaterial liegt immer im Projektordner, entweder im Unterordner Samples, oder im Unterordner Bounce. Falls man das Projekt nicht gesichert hat, findet man die Files aber trotzdem im temporären Projektordner.

Am einfachsten greift man auf diese Samples über den Bitwig Browser zu. Wenn man oben ganz links auf das Monitorsymbol klickt (Filebrowser), dann erscheint ganz oben der Eintrag für das aktuelle Projekt (Current Project). Hier befinden sich dann entsprechend die Unterordner „bounce“ und „samples“.

Audiofiles des aktuellen Projektes findet man am einfachsten hier.

Von hier aus kann ich die Files aus dem Bitwig Browser heraus auf den Desktop ziehen, oder in einen anderen Ordner. Ich kann aber auch per Rechtsklick auf eines der Dateien den Ordner, in dem die Samples liegen, direkt öffnen (Reveal File).

Presets

Wie in jeder anderen DAW auch, kann man in Bitwig Studio natürlich Presets für alle möglichen Einstellungen an Instrumenten oder Effekten – sowie auch an VST Plugins – abspeichern. Das ist doch eigentlich nichts Besonderes, warum wird das hier als Kurztipp erwähnt?

Ich erwähne es deshalb, weil ich mir vor kurzem noch die Frage gestellt habe, wie ich die Samples einer selbst erstellten Drum Machine am besten organisiere. Ich habe eine zeitlang beispielsweise mit Renoise bzw Redux herumgespielt und da fand ich es immer richtig gut, dass beim Speichern eines „Instruments“ alle Samples mit in das File gepackt werden. Somit wird immer alles schön kompakt und zusammen auf der Festplatte abgelegt. Außerdem konnte man seine Instrumente so ohne Probleme weitergeben.

Ich bin mir nicht 100%ig sicher, aber ich glaube das war in der Version 1.x von Bitwig Studio noch ein Problem. Wenn ich jetzt das Preset einer Drum Machine sichern will (übrigens durch Rechtsklick auf die Machine und dann: Save Preset to Library),

Am einfachsten sichert man ein Preset durch Rechtsklick auf das entsprechende Device.

… dann hat man in dem folgenden Dialog ganz unten die Option, die Samples mit in das Preset abzulegen (Embed Files, located in Project Folder). Allerdings gilt dies nur für Samples, die auch im Projektordner liegen, d.h. aufgenommenes Material, bzw. gebounctes Material. Alle anderen importierten Samples erhalten nur einen Verweis auf ihren Herkunftsort. Wenn diese dann mal gelöscht werden, fehlen sie in der Drum Machine!

Man kann die Samples mit in die Preset Datei speichern…

Das finde ich ziemlich praktisch und wenn man sich so einige Foreneinträge ansieht, denke ich, dass diese Option vor der Version 2 von Bitwig Studio noch nicht verfügbar war. Wenn ich nun aber die Samples für einen anderen Sampler oder eine andere DAW benötige, bleibt nur der Weg diese zu bouncen und dann über den oben genannten Weg über den Bitwig Browser heraus zu kopieren.

Hast Du Anregungen, Fragen oder Ideen für weitere Kurztipps zu Bitwig? Dann hinterlasse einen Kommentar oder schreibe mir per Twitter.