Heute morgen habe ich mir mal schnell meinen kleinen Recorder geschnappt, ein einfaches Glas aus dem Schrank geholt, einen Teelöffel aus der Schublade und dann ganz dezent mit dem Löffel an’s Glas geschlagen … nur ganz vorsichtig versteht sich.

Das habe ich ein paarmal wiederholt und mit dem Recorder aufgenommen. Das klang dann so:

Ja, das ist immer derselbe Ton – ein E, zumindest nahezu. Für ein Instrument bräuchte man aber schon ein paar mehr Töne. Sollte ich vielleicht mit verschiedenen Colafüllungen experimentieren? Nää, viel zu aufwendig … ich belasse es bei diesem einen Ton.

Die Datei habe ich mir dann in meiner DAW direkt in einen Sampler gezogen und mir dann einen Bereich ausgesucht, der ganz nett klingt.

Das klingt schon fast nicht schlecht. Ich packe nun noch einen Tuner auf den Track – hinter den Sampler und stimme das Sample mithilfe des Pitchreglers am Sampler. Die Volume-Hüllkurve stelle ich wie ein One Shot Sample ein, Decay und Release auf gut eine Sekunde. Man kann damit jetzt schon recht gut spielen.

Allerdings kann man das alles noch etwas netter gestalten. Zuerst würde ich einen Lopass Filter einsetzen, der die Cutoff Frequenz bei einer stärkeren Anschlagstärke (Velocity) weiter öffnet. Das mache ich mit einem Expressions Modulator (Velocity), drehe die Frequenz auf ca 1kHZ und lasse den Modulator – je nach Anschlagstärke – den Filter komplett öffnen. Schon besser. Jetzt klingt das Glas-Glockenspiel (kurz: Glasspiel) schon ein wenig dynamischer.

Dahinter kommt dann noch ein Compressor (natives Bitwig Plugin), ein leichtes Tremolo (natives Bitwig Plugin), mit einer smoothen Frequenz von gut 6Hz und dezenter Tiefe. Jetzt noch etwas Raumhall (Melda Convolution EZ: Medium Chamber Impulse Response, den Dry/Wet Regler auf nur gut 4%) und zum Schluss noch ein wenig Schmutz (RC-20 Retro Color: ganz wenig Wobble und etwas Tube-Distortion).

Fertig soweit. Nichts besonderes … nur ein Sample eines Glases, dass mit einem Löffel angeschlagen wurde … rein damit in den Sampler … ein wenig rumgefummel hier und da … fertig. Schnell gemacht, aber im Mix effektiv einsetzbar.

Das Sample biete ich jetzt mal nicht zum Download an. Das Sampler-Preset auch nicht … es ist zu einfach das nachzumachen und macht auch viel mehr Spaß, als ein Download.